Biz Stones Erkenntnisse aus seiner Zeit bei Twitter - "Things a little Bird told me"
Marco Alberti
Anders als bei dem Buch Twitter von Nick Bilton schreibt in "Things a little Bird told me" Biz Stone, einer der Co-Founder von Twitter, selbst über seine Erfahrungen beim Aufbau des social Networks. Liest man beide Bücher hintereinander, so erhält man interessante und teils unterschiedliche Blickwinkel auf die gleiche Story einer Firmengeschichte.
Geprägt ist der Verlauf der Gründung vor allem auch von persönlichen Befindlichkeiten. Der Posten des CEOs wurde bei Twitter innerhalb von drei Jahren drei mal neu vergeben. Die personellen Veränderungen sind dabei meist mit spektakulären Absetzung des jeweiligen CEOs verbunden gewesen.
Spannend ist vor allem, wie es überhaupt zur Gründung von Twitter kam. Zahlreiche Stationen in anderen Start Ups und Firmen wie Google gingen der Gründung des jungen Teams voraus. Das Team gründete Blogger und verkaufte es erfolgreich an Google. Danach arbeiteten sie als Teil des Teams innerhalb von Google weiter. Allerdings mussten sie bald feststellen, dass auch Google ein Konzern geworden ist und sich das Arbeiten dort doch von dem in einem agilen Start Up unterscheidet.
Die Geschichte von Twitter selbst ist fast schon umspektakulär erzählt. Sie gleicht den "klassischen" Silicon Valley Stories und hat, ausser ein paar technischen Herausforderungen, vergleichsweise wenige Wendepunkte. Beachtlich ist die Leistung und die Geschwindigkeit des Aufbaus. Über Traktion konnte sich das Twitter Team scheinbar in keiner der Phasen wirklich beklagen. Daran ist zu erkennen, dass es sich auch hier nicht um eine Planung vom Reisbrett handelt, sondern dass der wahre Wert des Unternehmens für den User unterwegs festgestellt und entwickelt wurde.
Besonders interessant wird der letzte Teil des Buches. Hier bringt Biz Stone vor allem seine persönlichen Ansichten zum Ausdruck. Er legt großen Wert auf das Miteinander und die Führung der Mitarbeiter im Team. Vor allem sieht er das Wesentliche einer Firma im Nutzen für die Gesellschaft. Menschen helfen anderen Menschen. Das ist auch die Grundidee seiner neuen Firma Jelly, die er nach seinem Ausstieg bei Twitter gründete. Interessanterweise sind auch die Firmen der beiden anderen Co-Founder durchaus bekannte Namen in der Tech-Szene: Square und Medium. Scheinbar sind die Bedingungen und vor allem auch Verbindungen im Valley doch so gut, dass es mit den Möglichkeiten und Erfahrungen zu sehenswerten Seriengründungen kommt.