OKR Software 2025 Speeddating x WORKPATH
Luisa Lazarovici
Für unseren OKR Software Vergleich haben wir wieder Johannes Müller, Gründer von Workpath, zum Speed Dating getroffen. Das Münchner Unternehmen ist seit Jahren eine feste Größe, wenn es um skalierbare OKR-Steuerung in großen Organisationen geht – mit einem klaren Fokus auf europäische Enterprise-Kunden. In unserem Gespräch haben wir uns angesehen, wie Workpath sich selbst positioniert, was die Plattform heute kann – und wohin die Reise mit AI-Agenten aus ihrer Sicht in Zukunft geht.
das wichtigste in Kürze
Mehr als Software: Workpath als strategischer Enabler
Workpath versteht sich nach eigener Aussage nicht nur als Tool zur Zielverwaltung, sondern als Plattform zur ganzheitlichen Strategieumsetzung. Der Anspruch: nicht einfach Ziele managen, sondern Wirkung entfalten – und zwar entlang der gesamten Kette von Input über Output bis hin zu Outcomes und Business Impact. Die Software soll dabei helfen, aus fragmentierten Steuerungslogiken ein zusammenhängendes Operating Model zu bauen. Wirkungsketten sichtbar machen und steuern – das ist die Leitidee, die Workpath hier verfolgt.
Strategy Hub: Von der Vision zum vernetzten Zielsystem
Zentraler Einstiegspunkt ist laut Workpath der Strategy Hub: Unternehmen können hier Mission, Vision, strategische Ziele und Prioritäten strukturieren und visualisieren – inklusive KPI-Verknüpfung, darunterliegenden Action Fields und der Möglichkeit, bis auf Team- und Initiativenebene zu kaskadieren. So entsteht eine navigierbare Wirkungskette, die durch die gesamte Organisation verfolgt werden kann.
Ob auf Unternehmensebene oder im eCommerce-Team: Ziele, KPIs und Initiativen lassen sich laut Anbieter sauber zuordnen und verknüpfen. Durch die Drilldown-Logik soll sichtbar werden, wie jedes Ziel einzahlt – und welche Bausteine (etwa Jira-Epics oder Azure-DevOps-Tickets) im Hintergrund daran arbeiten.
Integration in bestehende Toollandschaften
Workpath will – so das eigene Ziel – kein weiteres Tool im Tool-Dschungel sein, sondern ein verbindendes Glied. Durch Integrationen in Microsoft Teams, Workday, SuccessFactors, Jira, Azure DevOps u.v.m. lässt sich die Wirkungskette systemübergreifend abbilden – bis zur To-Do-Ebene. Wer will, kann Ziele direkt in Teams updaten, kommentieren oder reviewen – ohne die Plattform selbst zu öffnen.
Conversations
Meetings, Reviews, One-on-ones – all das lässt sich mit dem Conversation-Modul in Workpath strukturieren. Nutzer:innen können festlegen, welche Ziele, KPIs oder Projekte regelmäßig besprochen werden, bekommen automatische Verlaufsdaten, können Notizen sammeln, Risiken markieren und Meetings vor- und nachbereiten. Laut Workpath soll so sichergestellt werden, dass OKR-Arbeit nicht nur administrativ, sondern kommunikativ eingebettet bleibt.
Analytics & Reporting: Business Review auf einen Blick
Mit dem Reporting Hub bietet Workpath eine flexible Visualisierungsebene – gedacht für Quarterly Business Reviews, Management-Dashboards oder Impediment-Tracking. Möglich macht’s die Integration mit Visualisierungs-Engines wie Tableau, individuell anpassbar und exportierbar als PowerPoint, PDF oder Abo-Mail. Besonders für Führungsteams, die eher in Präsentationen als in Tools denken, sieht Workpath hier einen Mehrwert.
AI jetzt und in der Zukunft
Workpath bringt nach eigenen Angaben bereits heute eine Reihe von AI-gestützten Funktionen mit:
Ziele lassen sich via „Draft Goal with AI“ aus wenigen Stichworten generieren.
Templates mit Leitfragen (z.B. „Wer ist unser Kunde?“, „Welchen Mehrwert wollen wir stiften?“) helfen beim präzisen Formulieren.
Ein integrierter Quality Checker prüft, ob Ziele klar, fokussiert und kundenzentriert sind – inklusive Checkliste und Coachingfragen.
Ziel ist es laut Workpath, nicht das Denken zu ersetzen, sondern das Formulieren und Reflektieren zu erleichtern.
Der Ausblick war einer der spannendsten Teile unseres Gesprächs. Workpath arbeitet derzeit an autonomen AI-Agents, die:
in MS Teams oder Jira als Co-Piloten agieren,
Datenmuster erkennen,
proaktiv Hinweise geben („Dein Key Result bewegt sich nicht – obwohl alle Projekte abgeschlossen sind“),
oder sogar als „Chief of Staff“-Agent ganze Management-Meetings mitdokumentieren.
Grundlage dafür ist laut Anbieter eine strukturierte Datenlandschaft und offene Plattformarchitektur. Über das firmeneigene AI Bootcamp sollen Teams sogar lernen, sich eigene Agenten zu bauen – ohne Programmierkenntnisse.
Fazit:
Workpath ist nach eigenem Verständnis kein OKR-Tool im klassischen Sinne – es versteht sich als strategisches Betriebssystem, das Unternehmen helfen soll, ihre Ziele mit Leben zu füllen. Besonders stark ist die Plattform nach eigener Darstellung, wenn viele Teams, Tools und Prozesse integriert werden müssen, aber trotzdem ein gemeinsames Verständnis entstehen soll.