KONTAKTIEREN SIE UNS

Wir freuen uns jederzeit über eine kurze Nachricht.

Für die Anfrage zu einer OKR Beratung nutzen Sie direkt unser Beratungsformular - dann können wir Ihnen gleich die richtigen Informationen senden und mit dem passenden Ansprechpartner verbinden.

Hier direkt eine Beratung anfragen.

Ludwig-Ganghofer-Straße 27
Grünwald, BY, 82031
Germany

+49.89.21543233

Murakamy hilft Unternehmen dabei, erfolgreicher zu sein. Wir verstehen uns dabei nicht als klassische Unternehmensberatung. Wir sind Unternehmer, die anderen Unternehmern helfen, wenn sie einmal Hilfe brauchen.

Murakamy OKR Blog

Inspirierende Veröffentlichungen, kurze Einblicke in unser Denken, Anreize zum Nachdenken - all dies bietet dieser Blog als Sammlung zu den Themen Entrepreneurship, Management und Leadership. 

Vom Fehlen von Fehlern

Marco Alberti

Spätestens seit Forrest Gump weiss man: "Shit happens!" Dieser Ausspruch bringt eine gewisse Leichtigkeit mit sich bei der es darum geht, mit Fehlern oder unvorhergesehenen Ereignissen umzugehen. Die Leichtigkeit fordert einen also dazu auf sich nicht zu ärgern, denn ändern kann man es sowieso nicht.

Kürzlich hörte ich auf einem Vortrag auf der TEDx in München ein ähnliches Zitat: "Failure will find you!" Zunächst sah ich keine großen Verbindungen, doch bei näherer Betrachtung scheinen diese beiden Aussagen doch enger miteinander verknüpft zu sein. Das Bewusstsein, dass der Fehler einen finden wird und nicht einfach nur passieren kann bringt mich zu dem Punkt der Planung und der damit verbundenen Erwartungshaltung. Um nicht falsch verstanden zu werden: Es geht mir nicht darum den Pessimismus zu fördern und jeweils die negative Auslegung einer Situaton zu sehen. Keineswegs. Vielmehr geht es darum, ein Stück weit besser vorbereitet zu sein, wenn man in einer so komplexen Welt wie der unseren Optimist bleibt.

Wie kam es also zu der Sichtweise, dass die Gewissheit über das Auftreten von Fehlern und unvorhersehbaren Ereignissen vielleicht ein Stück weit den besseren Ansatz bietet als die Gelassenheit? Oder noch besser: Wie die Gewissheit sogar zur Gelassenheit führt! Der Kern des Problems liegt in der Knappheit. Knappheit von Ressourcen, meist Zeit oder Geld. Wenn ein Mangel dieser Ressourcen vorliegt, fällt uns die Gelassenheit sehr schwer. Klar, denn in diesem Fall muss man auf etwas anderes verzichten und merkt somit eine direkte Auswirkung der unerwarteten Situation. Hat man hingegend keinen Mangel sondern sogar ausreichende Reserven, dann ist das Ereignis zwar ärgerlich, aber doch deutlich schneller vergessen als im anderen Fall. Bis hier handelt es sich noch um eine Binsenweisheit: Mehr Zeit oder Geld ist in der Regel besser als weniger - was mit einem entspannteren Umgang einhergeht. Die Frage ist doch, wie man daraus einen Hinweis für zukünftiges Handeln ableiten kann?

Durch Einplanung bestimmter Fehler und Ereignisse lassen sich im Vorfeld vielleicht schon andere Entscheidungen treffen, so wie man es machen würde, wenn man die Situation noch einmal retrospektiv betrachtet. Nehmen wir zum Beispiel den Leasingvertrag eines Autos. In der Regel gibt es hierfür ein Budget oder eine imaginäre Preisbereitschaft. Betrachtet man nun die Höhe des Budgets und die Höhe des Leasingvertrages so wird man erstaunlich häufig feststellen, dass dies erstaunlich nah beieinander liegt. Oder anders gesagt: der emotionale Teil liegt darin das Auto selbst zu bekommen - und nicht darin es zu unterhalten oder gar zu reparieren. Diese Kosten sind oft einfach weder eingeplant noch ist die Preisbereitschaft hier sonderlich hoch. Jeder Werkstattbesuch, jeder neue Reifen und jeder Kratzer sind somit Ereignisse, die nicht nur unvorhergesehen eintreten sondern auch meist noch Unbehagen auslösen. Dabei hat dieser Bereich sogar einen Vorteil: Man kann erstaunlich gut lernen wie sich die Dinge in der Regel entwickeln und sie entsprechend einplanen. In den letzten fünf Jahren zum Beispiel benötige ich eine neue Frontscheibe pro Jahr. Selbst wenn den Großteil die Versicherung übernimmt so sind es doch jedes Mal wieder ärgerliche Kosten. Mit diesem Wissen wiederum kann man ins kommende Jahr recht entspannt hineinblicken und einfach eine neue Scheibe einplanen; selbst wenn einem kein CFO auf die Finger schaut. 

Ich sehe darin zwei Vorteile: Zum ersten ist der Betrag quasi sowieso schon in den Kosten gedanklich eingeplant und ärgert somit nicht wenn es wirklich passiert. Zum anderen hat man dann die Möglichkeit noch etwas daran zu ändern bevor es eintritt, nämlich quasi bevor man das Auto kauft. Schliesslich weiss man was es kosten wird und kann dann ggf. die Entscheidung treffen einen kleineren Wagen mit geringerer Rate und dafür mehr Puffer einzuplanen. Glauben Sie mir, ich bin der letzte, bei dem solche Empfehlungen auf fruchtbaren Boden stossen. Allerdings kann man sich argumentativ selbst ganz gut annähern, denn aus den Daten der Vergangenheit lässt sich zwar die Zukunft nicht hervorsagen aber dennoch beweisen, dass es meist teurer wurde als vorher gedacht. Somit hilft es mental ein virtuelles Preisschild an eine Entscheidung zu heften und nicht nur die Kosten sondern auch andere Faktoren wie eine gewonnene Freiheit mit einzuberechnen. Die Gewinnung eines Puffers in der Planung kann nämlich dazu führen, dass man nun also doch wieder die Gelassenheit gewinnt die man braucht, wenn eine Rechnung zu bezahlen ist die keinerlei positives Gefühl in einem hervorruft.

Zusammengefasst lässt sich vielleicht sagen, dass das Bewusstsein über das Auftreten von Fehlern und unvorhergesehenen Ereignissen zur Folge hat, dass man die Folgen dieser Ereignisse visualisiert, um dann die Erwartungshaltung bereits im Vorfeld so zu korrigieren, dass es passt wenn doch mal was schief geht. Kurz gesagt: Einfach mit ein bisschen mehr Luft planen. Am Ende lohnt es sich so - oder so: Denn wer kennt es nicht das freudige Gefühl einen Geldschein in der Jacke aus dem letzten Winter zu finden. Wenn das Geld gedanklich schon ausgegeben ist kann es sich also eher um positive Überraschungen handeln.