Welche Management Methoden gibt es – MbO, Balanced Scorecard & OKRs
Korbinian
Mit der zunehmenden Komplexität und Geschwindigkeit der Geschäftswelt nehmen auch die Herausforderungen des Managements bzw. der Unternehmensführung zu. Entscheidungen müssen immer schneller und gleichzeitig richtig getroffen werden. Die zunehmende Geschwindigkeit und die Vielfalt der Möglichkeiten machen es jedoch immer schwieriger sich für die richtigen Dinge zu entscheiden.
Um in diesem Umfeld trotzdem sicher unterwegs zu sein, haben sich über die Zeit Modelle entwickelt, die dem Management dabei helfen, den Überblick über die Themen zu behalten und zu entscheiden welche die wichtigsten sind.
In diesem Artikel wollen wir uns drei solcher Modelle, anschauen, die sich über das 20. Jahrhunderts hinweg entwickelt haben und in Teilen auseinander hervorgegangen sind: Management by Objectives (MbO), Balanced Scorecard (BSC) und Objectives & Key Results (OKR).
Management by Objectives – MbO
Die Methode hat wurde über die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt und vereint Elemente aus verschiedenen Management Methoden die zu der Zeit eingesetzt wurden. Der Begriff Management by Objectives und damit die Einführung als Management Methode geht auf Peter Drucker zurück, der in seinem Buch „The Practice of Management“ den Begriff geprägt hat.
Im Zentrum der Methode stehen Zielvereinbarungen. Es werden kurz-, mittel und langfristige Ziele für das gesamte Unternehmen und für jeden Mitarbeiter definiert. Die Fortschritte werden gemessen und die Zielerreichung wird bewertet und ggf. belohnt.
Durch das Werk von Peter Drucker wurde die Methode reproduzierbar und kam in vielen Unternehmen zum Einsatz. Die Methode wurde damals bei vielen Unternehmen eingesetzt, die uns auch heute noch ein Begriff sind. Unter anderen war MbO Teil des Erfolgs von Unternehmen wie HP und Intel, wo später auch die Grundlagen für OKRs entstanden.
Balanced Score Card – BSC
Die Balanced Scorecard wurde in den 1990er Jahren entwickelt, um die Ziele eines Unternehmens an Vision, Mission und Strategie auszurichten. Auch hier steht die Messung der Performance stark im Fokus.
In der Balanced Scorecard wird die Performance anhand von vier Perspektiven gemessen. Üblicherweise die folgenden:
Finanzielle Performance
Kundenperspektive
Interne Prozesse
Wachstum
Für jede der Perspektiven werden Ziele aus der Strategie abgeleitet und mit KPIs messbar gemacht – so entsteht eine BSC auf Unternehmensebene, deren Erreichungsgrad eindeutig gemessen werden kann. Um eine ganze Organisation abzubilden wird die Scorecard heruntergebrochen und jede Abteilung definiert eigene messbare Ziele für die vier Perspektiven.
Ein großer Kritikpunkt an der BSC ist der Umgang mit Planabweichungen und Verantwortlichkeiten, was bei vielen Unternehmen dazu führte, dass die Balanced Scorecard nicht lange überlebte.
Objectives & Key Results – OKR
Mit neuen Herausforderungen haben sich auch neue Methoden zur Steuerung entwickelt. Intel, bis heute eines der innovativsten Technologie-Unternehmen, arbeitete in den 70er Jahren mit MbO, als der spätere Präsident und CEO Andy Grove daraus das entwickelte, was den Grundstein für das heutige OKR Modell lieferte und wesentlich zu Intels Transformation vom Chip-Hersteller einem der führenden Hersteller von Mikroprozessoren beitrug.
Das OKR Modell von Andy Grove gelangte später über den Silicon Valley Investor John Doerr zu Google, wo es seit 1999 zum Einsatz kommt. OKRs begleiteten den Weg von Google vom 30-Mann Start-Up bis heute.
Dass das Modell heute mehr durch Google bekannt ist als durch Intel liegt daran, dass dort noch einige Elemente hinzukamen – z.B. aus der Balanced Scorecard – die OKRs zu dem machten, was wir heute darunter verstehen.
Die Herausforderungen in der Führung werden sich auch in Zukunft weiter stark verändern und auch das heutige OKR Modell wird vielleicht irgendwann abgelöst. Im Moment kann es allerdings viele der Probleme lösen, die uns bei unserer Arbeit täglich begegnen. Wir haben schon sehr oft gesehen, welchen Effekt OKRs bei guter Umsetzung für Mitarbeiter und Führungskräfte gleichermaßen haben.