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Gründer Ole Strohschnieder über die Erfahrungen mit OKR beim Düsseldorfer Gewürz-Startup Just Spices

Murakamy OKR Blog

Inspirierende Veröffentlichungen, kurze Einblicke in unser Denken, Anreize zum Nachdenken - all dies bietet dieser Blog als Sammlung zu den Themen Entrepreneurship, Management und Leadership. 

Gründer Ole Strohschnieder über die Erfahrungen mit OKR beim Düsseldorfer Gewürz-Startup Just Spices

Monika Tartler

Die Liebe zum Kochen verbindet Ole Strohschnieder und seine früheren WG-Mitbewohner Florian Falk und Bela Seebach bereits seit dem Management-Studium. 2012 gründeten sie gemeinsam Just Spices in Düsseldorf – und revolutionieren seitdem den Markt mit kreativen Gewürzmischungen, Reingewürzen, Fix-Produkten und passendem Zubehör. Dabei setzt ihre Gewürzmanufaktur auf ein starkes E-Commerce-Geschäft sowie Innovation im Einzelhandel und in der Produktentwicklung. Mittlerweile ist das Start-up mit über 70 Mitarbeitern eine der größten Social-Media-Gewürzbrands in Europa. 

 

Um nach einer großen Finanzierungsrunde die Weichen für weiteres Wachstum zu stellen und die Company noch zielgerichteter und effizienter steuern zu können, implementierte das Unternehmer-Trio Anfang des Jahres das Leadership-Modell Objectives and Key Results. Im Interview schildert Ole, Teamlead Marketing und IT, warum OKR der Company gerade in Zeiten von Corona und Home Office eine hilfreiche Stütze ist, was seine bisherigen Learnings sind und wieso das Framework für Just Spices zu einer essenziellen „Erfolgszutat“ geworden ist.


Murakamy: Wie kamt ihr auf die Idee, Just Spices zu gründen? 

Ole Strohschnieder: Angefangen hat alles in unserer Studenten-WG in Dortmund. Florian, Bela und ich hatten eines Abends vor, ein indisches Dal zu kochen. Als wir im Supermarkt die nötigen Zutaten besorgen wollten, stellten wir jedoch fest, dass das Gewürzsituation nicht besonders inspirierend und hilfreich war. Da wir viele einzelne Gewürze kaufen mussten, wurde unser Kochabend ungewollt zu einer teureren Angelegenheit. Direkt kamen zahlreiche Fragen bei uns auf: Warum ist das Angebot im Supermarkt so wenig innovativ? Wieso kann man Gewürze nicht in kleinen Mengen oder direkt als Mischung kaufen? Und wo sind eigentlich die schönen Dosen, die nicht nur unser Essen, sondern auch unsere Küche aufwerten? Genau an diesem Abend kam uns die Idee zu Just Spices. Mit der Mission, mehr Pfiff in die Küche zu bringen und die Gewürze aus den Schränken zu befreien.

 

M: Und wie funktioniert euer Geschäftsmodell?

OS: Wir haben zwei Vertriebskanäle: das Online- und das Handelsgeschäft. Beides läuft sehr gut. Aktuell erwirtschaften wir mehr als 60% unseres Umsatzes über das Internet. Als Pionier im digitalen Sektor haben wir außerdem eine sehr starke Online-Community aufgebaut, die uns auch immer wieder Feedback und wertvolle Einblicke gibt. 

M: Was hat euch dazu motiviert, das OKR Modell in eurer Organisation als Leadership-System zu implementieren? 

OS: Wir arbeiteten bereits zuvor mit einem Zielsystem auf Company-Ebene. Für uns war es wichtig, dass jeder einzelne Mitarbeiter auf die Unternehmensziele einzahlen, aber gleichzeitig auch seine eigenen verfolgen kann. Mit dem OKR-Modell gelingt es uns, diese beiden Wege miteinander zu verbinden und somit ein optimales und zufriedenstellendes Ergebnis für alle zu erzielen.

 

M: Welche Voraussetzungen musstet ihr noch schaffen, bevor ihr mit der Implementierung der Objectives and Key Results begonnen habt? 

OS: Nachdem die Unternehmensziele und eine klare Vision definiert waren, war die wichtigste Voraussetzung das Briefing der Teams und die Verankerung des OKR Modells in die Unternehmensstruktur. Wichtig ist, dass jeder Mitarbeiter das Framework versteht und in seinen Arbeitsalltag implementiert. 

Dann haben wir relativ schnell mit unserem ersten Set gestartet – und gemerkt, dass sich gewisse Voraussetzungen und Learnings erst bei der Umsetzung herauskristallisieren. Auch beim Abschluss unseres ersten Quartals konnten wir viele Erkenntnisse ziehen, was gut gelaufen ist und wo noch Optimierungsbedarf besteht. Ich denke, man sollte die Einführung des OKR Modells nicht als einen einmaligen Prozess sehen, sondern als eine agile Transformation, die kontinuierlich auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter und des Unternehmens angepasst werden müssen. 

M: Was ist denn der Kern eurer Vision? 

OS: Wir verfolgen seit Beginn unserer Reise die Vision, mehr Menschen zum Kochen zu bewegen und den Gewürzmarkt zu emotionalisieren. Mit unseren Gewürzmischungen geben wir unseren Kunden Freude, Inspiration und Hilfestellung beim Kochen. „Make every dish tasty“ – unser Ziel ist es, jedes Gericht noch leckerer und geschmackvoller zu machen. Bei uns steht Innovation und Entwicklung an erster Stelle, immer mit dem Fokus auf unsere Brand und unsere treue Community.

M: Und wann war der Startschuss bei Just Spices für die Einführung von OKRs? 

OS: Wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen. Um diesen Wachstumskurs fortzusetzen, haben wir Anfang des Jahres erfolgreich eine große Finanzierungsrunde abgeschlossen und uns internationale Top-Partner an Bord geholt. Um in diesem Change-Prozess unsere Ziele genau zu fokussieren, fiel die Entscheidung zum Jahreswechsel, unser Zielsystem auf das OKR Framework umzustellen.

M: Inwieweit war es hilfreich, für die Einführung von OKR und dem daraus resultierenden Veränderungsprozess im Unternehmen einen OKR Coach mit ins Boot zu holen? 

OS: Wir sind Experten beim Thema Geschmack – zum Glück gibt es Experten beim Thema OKR! (Lacht.) Meiner Meinung nach ist ein erfahrener OKR-Coach ein essenzieller Faktor für den Erfolg des Systems, da dieser mit seiner Erfahrung dem Team jederzeit zur Seite steht. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung, die wir im Change-Prozess von Ilka seitens Murakamy erhalten haben. 

M: Wie gelingt euch die Integration von OKRs in der Umsetzung? 

OS: Wir haben gerade unser erstes OKR Set abgeschlossen und sind bereits jetzt sehr glücklich über die Implementierung des Modells sowie die Ergebnisse in unseren Teams. Wir merken, dass es unseren Mitarbeitern ermöglicht, viel fokussierter zu arbeiten und am Ende des Quartals ein Ergebnis vor Augen zu haben, auf das sie stolz sein können. 

Die Umstellung auf OKR kam für uns auch genau zum richtigen Zeitpunkt: Aufgrund von Corona arbeiten wir seit mehreren Monaten komplett aus dem Home Office. Durch das Framework wusste jeder Mitarbeiter genau, was seine Ziele sind und Projekte konnten dadurch optimal geplant und abgeschlossen werden. Das hat auch die Führung unserer Teamleads und die von uns drei Gründern extrem übersichtlich gemacht. 

Aber auch hier gilt ganz klar das Prinzip „Learning by doing“: Im ersten Quartal hat jeder von uns gesehen, was wir gut machen und was wir noch optimieren können. Nun arbeiten wir daran, das OKR Modell für jede Teamstruktur individuell weiterzuentwickeln und die einzelnen Abteilungen noch besser miteinander zu verknüpfen. 

M: Wie würdest du den Aufwand beziffern, den die OKR Methode in eurem täglichen Arbeitsalltag erfordert? 

OS: Jeder hat natürlich seine persönlichen OKR Meetings – wie oft und wie lange ist natürlich von Bereich und Position abhängig. Für uns war es von Anfang an wichtig, dass jeder Mitarbeiter das Modell in sein Daily Business einbauen und dadurch zielgerichtet Erfolge erzielen kann. Je größer man wird, desto schneller kann auch der Fokus verloren gehen und man lässt sich von spontanen Impulsen ablenken. Das OKR Framework hilft uns dabei, unsere Ziele für die nächsten drei Monate genau zu definieren und als Leitfaden für unsere Arbeit zu nutzen, ohne dabei die nötige Agilität zu verlieren, die ja gerade ein Start-up ausmacht. Dadurch können wir fokussierter und schneller arbeiten und den Aufwand für die OKR Methode auch gut kompensieren. 

M: Welche Veränderungen – sowohl in der Führungs- als auch in der gesamten Unternehmenskultur – hast du durch das Framework wahrgenommen? 

OS: Gerade in der aktuellen Zeit der Corona-Pandemie hat uns OKR dabei unterstützt, einen Überblick über alle Ziele zu gewinnen und ganz schnell den Kurs anzupassen. Gerade in Zeiten von Remote Work hat das System auch unseren Mitarbeitern geholfen, die Kommunikation zu vereinfachen und Projekte abzuschließen. 

M: Wie kommt der Kurswechsel in der Unternehmenskultur an? 

OS: Jeder Mitarbeiter kann seine eigenen Ziele definieren und Themen mit einbringen – das kommt sehr gut an. So schaffen wir es, die Fokussierung und das innovative Denken jedes einzelnen Mitarbeiters zu fördern und gleichzeitig gemeinsame Team- und Unternehmensziele zu erarbeiten. Jetzt gilt es, das OKR Modell Schritt für Schritt in die Routine zu bringen und in den Köpfen der Mitarbeiter so zu verankern, dass sie es nicht nur als Rahmen für ihre Ziele sehen, sondern auch wirklich leben. 

M: Wer übernimmt bei euch die Rolle des OKR Champions und welche Relevanz misst du diesem bei? 

OS: Der OKR Champion ist eine Schlüsselposition im ganzen OKR Modell. Er übernimmt die interne Organisation, dient als Ansprechpartner für das gesamte Team und behält den Überblick über das große Ganze. Es war uns wichtig, dass der OKR Champion immer erreichbar ist, sofort die nötige Unterstützung geben kann und vor allem inhaltlich keine Verantwortung trägt, damit er sich voll und ganz auf die Organisation konzentrieren kann. Deswegen hat unsere Teamassistenz diese Aufgabe übernommen. 

M: Just Spices ist als Unternehmen langsam, aber stetig gewachsen. Nun habt ihr ja Anfang des Jahres eine Finanzierungsrunde in Höhe von 13 Millionen Euro abgeschlossen. Welche Auswirkungen hat das Investment auf eure Strategie? 

OS: Mit den neuen Investoren wollen wir unseren nachhaltigen Wachstumskurs auf allen Vertriebskanälen fortsetzen und die nächste Stufe heben. Unser Ziel ist es, weltweit die größte Lifestyle-Gewürzmarke zu werden und eben jedes Gericht noch leckerer zu machen. Zum einen werden wir in unserem Homemarket und unserer Kategorie noch mehr Gas geben, neue Produktkategorien launchen und die Expansion in neue Märkte forcieren. Wir wollen den Ausbau in Deutschland noch weiter vorantreiben sowie im Laufe der Zeit unsere Präsenz im übrigen Europa und Nordamerika ausbauen. Dadurch wächst auch unser Team. Wir erweitern gerade wichtige Key Positionen, um unsere Pläne in die Tat umzusetzen. 

M: Inwiefern unterstützen OKRs euch dabei, mit dieser Wachstumsfinanzierung das nächste Level zu erreichen? 

OS: Die OKRs helfen uns dabei, unseren starken Wachstumskurs in die Tat umzusetzen und unsere Arbeit genau auf unsere Strategie und Vision zu fokussieren, ohne dabei die nötige Agilität zu verlieren. Auch neue Mitarbeiter werden mit dem Modell schneller abgeholt und können direkt zu Beginn ihre Ziele und Ideen mit in die Arbeit einfließen lassen. 

M: Wann würdest du einem Unternehmen raten, sich mit dem Thema OKR auseinanderzusetzen und welchen Ratschlag würdest du einer Organisation geben, die sich mit der Überlegung zur Einführung beschäftigt?

OS: Lieber früher als später! Einfach mal den Hörer in die Hand nehmen und bei Murakamy anrufen… (Lacht.)

Vielen Dank für deinen spannenden Einblick in eure Erfahrungen mit dem OKR-Framework – und weiterhin viel Erfolg mit Just Spices, Ole! 

 

Interview & Text: Anika Keller

 

Wir hoffen, der Artikel kann ein paar hilfreiche Impulse geben! Unser Content ist immer darauf ausgerichtet, Fragen zu den Themen Vision, Strategie & OKR zu beantworten. Wir freuen uns über Feedback & Anregungen in den Kommentaren!