Kurs halten! - Wie Du dein Unternehmen mit einem klaren Unternehmensleitbild sicher durch turbulente Zeiten steuerst
Marco Alberti
In einer Welt wachsender Herausforderungen stehen viele Unternehmen aktuell vor einem komplexen Dilemma. Um der Herausforderung zu begegnen, ist es entscheidend, einen klaren Kurs zu halten. Überforderung und Stress entsteht, wenn man das Gefühl hat, die Flut an wichtigen und dringenden Themen nicht unter Kontrolle zu haben. Es geht aber gar nicht darum, alle Themen gleichzeitig umzusetzen, es darf nur nichts in der Betrachtung vergessen werden.
Wir wollen deswegen beleuchten, wie man in dieser immer komplexer werdenden Welt die Übersicht behält, effizient Probleme löst und dabei am Ende weniger gestresst ist.
Das Leitbild als Kompass
Jedes Unternehmen benötigt eine klare Vision. Gleichzeitig muss jeder einzelne Mitarbeitende wissen, welchen Beitrag er leisten kann, um der Vision einen Schritt näher zu kommen. Das schafft Klarheit. Bei der Formulierung der Vision hilft es, sich die Frage zu stellen: „Welches Problem möchten wir lösen?“. Doch Vorsicht vor leeren Aussagen. Visionen wie beispielsweise „Wir machen die Energiewende“ sind Massenware und daher wenig aussagekräftig und für Kund:innen sowie Mitarbeitende zunehmend unglaubwürdiger.
Werte als Eckpfeiler
Sie legen fest, wofür ein Unternehmen steht und wie es wahrgenommen werden möchte – nach außen wie nach innen. Wenn Werte definiert und gelebt werden, prägt das die Unternehmenskultur. Die richtige Kultur hilft wiederum im Umgang mit Komplexität und befähigt die Mitarbeitenden, selbst die richtigen Entscheidungen zu treffen. Peter Drucker sagte einst nicht umsonst “Kultur isst Strategie zum Frühstück”.
Strategie als Wegweiser
Die Strategie ist einer der wichtigsten Bausteine in der Unternehmenssteuerung. Strategien dürfen aber nicht mit Zielen verwechselt werden. Die Strategie klärt vielmehr die Frage, welche Wege eingeschlagen werden und wo Ressourcen in den nächsten 1-2 Jahren optimal eingesetzt werden sollten und wo nicht. Dabei orientiert sich die Strategie an den Entwicklungen der Umwelt des Unternehmens und trifft grundsätzliche Entscheidungen, die sich auf die eigenen Stärken berufen.
Ziele als HandlungsankeR
Um Stress und Überforderung zu reduzieren, sind klare Ziele der wichtigste Hebel. Um sich ständig verändernde Rahmenbedingungen zu antizipieren und Fokus zu generieren haben agile Zielsysteme wie OKRs (Objectives and Key Results) ihre Effizienz bewiesen. Mit Hilfe von OKR werden alle wichtigen und grundsätzlich sinnvollen Themen in einem strukturierten Prozess betrachtet und mit erforderlichen Schlüsselergebnissen unterlegt, die dafür sorgen, dass das Ziel auch wirklich erreicht wird. Das heißt, es werden qualitative Ziele mit konkreten, messbaren Ergebnissen unterlegt. Das gesamte Unternehmen folgt damit einem strukturierten Ansatz, der Ziele in überschaubaren Zeiträumen (z. B. einem Quartal) festlegt und diese dann konsequent verfolgt. Wesentlich ist dabei, dass die Ziele genau auf die vorhandenen Ressourcen abgestimmt sind und priorisiert werden. Damit ist auch klar, was man (vorerst) nicht macht und verschafft sich Überblick und damit die Voraussetzung für den richtigen Fokus.
Die Idee eines Backlogs
Während man sich im Quartal auf die Erreichung der priorisierten Ziele fokussiert, kann man neu aufkommende Ideen in den Backlog packen, eine Liste von möglichen Zielen für die kommenden Quartale. So schafft man es, keine gute Idee zu verpassen, aber auch sich nicht ständig ablenken zu lassen, während man konzentriert an der Erreichung der bestehenden Ziele konzentriert arbeitet. Gleichzeitig ermöglicht der Backlog allen Mitarbeitenden, eigene Themen in den Backlog einzubringen und an den bestehenden Ideen der anderen teilzuhaben. Damit ist die Basis für die nächste Ziel-Abstimmung gelegt.
FAZIT:
Ein strukturierter Steuerungsansatz, der Vision, Werte, Strategie und Ziele miteinander verbindet, ist entscheidend für einen ruhigen Kurs in einem komplexen Umfeld. Die OKR-Methode hat sich als besonders effizient erwiesen, um Unternehmen durch stürmische Zeiten zu führen. Sie gilt aber nicht nur als Instrument für stärkeres Alignment und mehr Fokus, sondern hilft vor allem auch sich über die Ursache und die Wirkung im Vorfeld Gedanken zu machen und sich transparent darüber abzustimmen.Dadurch, dass man nicht alle Themen gleichzeitig angeht, sondern die wichtigsten priorisiert und erst, wenn diese abgeschlossen sind, neue beginnt, stellt sich das Gefühl von Kontrolle ein.
Führungskräfte können mit OKRs nicht nur den Kurs des Unternehmens bestimmen, sondern auch ihre Mitarbeitenden befähigen, selbstständig und fokussiert an den richtigen Herausforderungen zu arbeiten. So bleibt das Unternehmen nicht nur auf dem richtigen Weg, sondern gewinnt auch das Vertrauen aller an Bord – selbst in stürmischen Zeiten.
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